Lerneinheit: Aktien richtig bewerten

Hat die Europäische Zentralbank den Leitzins gerade niedrig festgelegt, investieren Anleger verstärkt in Aktien. Das Risiko ist bei Aktien nicht zu unterschätzen. Schnell kann es zu Kurseinbrüchen kommen. Es kommt darauf an, zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen. Um den richtigen Zeitpunkt für Kauf oder Verkauf festzustellen und zu entscheiden, ob es sich lohnt, in eine Aktie zu investieren, sollten Anleger die Aktien bewerten. Wichtige Unterpunkte bei der Bewertung von Aktien sind auf folgenden Unterseiten zu finden.

 

  1. Dividende
  2. Analysten
  3. Kennzahlen

 

Aktien bewerten mit Kennzahlen

Die Bewertung von Aktien wird anhand verschiedener Kennzahlen vorgenommen:

 

• Kurs-Gewinn-Verhältnis 

• Kurs-Umsatz-Verhältnis 

• Kurs-Cashflow-Verhältnis 

• Kurs-Buchwert-Verhältnis 

• Substanzwert.

 

Wie bewertet man eine Aktie richtig?
Aktien richtig bewerten

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis drückt das Verhältnis des Gewinns eines Unternehmens zur Börsenbewertung aus.

Investoren, die Aktien bewerten wollen, können eine oder mehrere dieser Kennzahlen heranziehen.

 

Die Kennzahlen sind mehr oder weniger aussagekräftig. Häufig ist es sinnvoll, zwei oder drei Kennzahlen für eine Aktie heranzuziehen und dann zu vergleichen. Der Substanzwert wird heute bei der Bewertung von Aktien nur noch selten herangezogen. Er ergibt sich aus der Summe aller in einem Unternehmen vorhandenen Vermögenswerte abzüglich aller vorhandenen Schulden.

 

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis gewährt Auskunft über die aktuelle Marktkapitalisierung eines Unternehmens im Verhältnis zum Jahresumsatz des Unternehmens. Der aktuelle Aktienkurs wird durch den Jahresumsatz pro Aktie dividiert.

 

Zur Ermittlung des KGV wird der Kurs der Aktiengesellschaft durch den Gewinn pro Aktie dividiert. Das Kurs-Cashflow-Verhältnis gibt das Verhältnis von Aktienkurs zum Cash-Flow einer Aktie an. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis informiert darüber, ob eine Aktie zu einem günstigen oder ungünstigen Kurs erhältlich ist. Der aktuelle Aktienkurs wird durch den aktuellen Buchwert je Aktie dividiert. 

 

Realistische Einschätzung zum Wert von Aktien

Jeder Anleger weiß, dass er Aktien dann kaufen sollte, wenn der Kurs niedrig ist.

Um hohe Gewinne abzuschöpfen, sollten die Aktien dann verkauft werden, wenn der Kurs hoch ist.

 

Die Bewertung von Aktien ist sinnvoll, um einzuschätzen, ob ein niedriger Aktienkurs tatsächlich günstig ist und ob es sinnvoll ist, in die Aktie zu investieren.

 

Ist der Kurs einer Aktie gerade niedrig, muss das nicht heißen, dass die Aktie tatsächlich günstig ist. Für private Anleger, die nur kleinere Beträge in Aktien investieren möchten, ist Aktien bewerten nicht so einfach.

Anleger können daher die Kennzahlen nutzen, die von Analysten ermittelt wurden. 

 

Gewinn- oder Verlustpotenzial

Mit der Aktienbewertung können Anleger feststellen, ob der Aktienkurs über oder unter einem Unternehmenswert liegt. Eine Aktie ist günstig und verspricht Gewinnpotenzial, wenn der Aktienkurs unter dem ermittelten Unternehmenswert liegt. Bei einem Aktienkurs über dem ermittelten Unternehmenswert verspricht die Aktie kein Gewinnpotenzial mehr und ist zu teuer bezahlt.

 

Lerneinheit Unterpunkte
 Strategie und Handel

 

Signale und Trends, Anlegertypen, Anleihen & Fonds,

Rendite & Split, Strategie Verkauf

  

Bewertung von Aktien

 

Dividende, Analysten, Kennzahlen

 

Aktienmärkte

 

 Aktien USA, Aktien China

 


Längerfristig denken beim Handel mit Aktien

Aktien sollten als langfristige Geldanlage angesehen werden. Aktien kaufen und verkaufen sollten Anleger nicht, um kurzfristige Gewinne abzugreifen.

 

Mit dieser Vorgehensweise lassen sich Anleger die Dividende entgehen. Eine solche Dividende wird bei deutschen Aktien meistens einmal im Jahr, im Frühjahr, gezahlt. Bei ausländischen Aktien kann eine Dividende mehrmals jährlich gezahlt werden. 

 

US-amerikanische Unternehmen zahlen die Dividende quartalsweise, während andere Unternehmen die Dividende sogar monatlich zahlen. Anleger, die ihre Aktien über einen längeren Zeitraum halten, können Verluste langfristig ausgleichen.

 

Zusätzlich sollten Anleger zur Streuung des Risikos nicht nur Aktien eines Unternehmens, sondern möglichst von mehreren Branchen, mehreren Indizes oder sogar aus mehreren Ländern erwerben. Die Aktien sollten auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten gekauft werden. 

 

Welches Depot gewählt wird, hängt von der Strategie ab. Wer sich auf Dividende spezialisiert möchte unbedingt keine Haltegebühren bezahlen, wer sehr viel handelt, kann diese Gebühren theoretisch in Kauf nehmen, wünscht sich dann aber möglichst geringe Kosten im Bereich Ordergebühr. Letztlich sollte von Anfang an klarwerden, ob mit Aktien aktiv gehandelt oder lediglich Dividende eingestrichen werden soll.

 

Denn wer keine klaren Regeln setzt und sich nicht an diese hält läuft Gefahr aus einer Investition ein Verlustgeschäft zu machen. Da die Börse kein Casino ist, sollte sich auch nicht entsprechend verhalten werden. Verantwortungsloses Handeln führt nicht selten in den Ruin und kann auch zu einer unkontrollierten Sucht werden.

 

Dieses unbedarfte Handeln ist häufig bei Personengruppen zu erkennen, die eine geringe Hemmschwelle verfügen und zu einem überaus impulsiven, emotionsgeladenen Handeln neigen. Eine charakterliche Eignung ist entsprechend nötig, denn Disziplin ist oberstes Gebot auf der Börse. 

 

Wer mit Aktien handeln möchte, sollte sie entsprechend niedrig einkaufen und zu einem höheren Kurswert verkaufen. Dabei sollten Anleger wissen, dass es keine Bank auf der Börse gibt, die Aktien automatisch entgegennimmt, sollten diese verkauft werden. Der Einstieg in die Börsenwelt kann in wenigen Schritten erfolgen. Da jeder guter Broker ein kostenloses Demo-Konto zur Verfügung, kann so völlig risikolos und unverbindlich der Handel an der Börse erlernt werden. Hinzukommt noch, dass einige Broker aufgrund des wachsenden Konkurrenzkampfes immer bessere Angebote zur Verfügung stellen. 

 

Für Aktien Einsteiger ist es wichtig, nicht den Überblick zu verlieren. Sie sollten daher höchstens fünf bis sechs verschiedene Aktien kaufen.

 

Anleger, die in Aktien investieren möchten, müssen ein Depot eröffnen, auf dem sie die Aktien verwahren. Zusätzlich wird ein Konto benötigt, das mit dem Depot korrespondiert. Das ist nicht nur bei Banken, sondern auch bei Online-Brokern möglich. Online-Broker sind den Banken gegenüber im Vorteil:

 

• Geringere Depotgebühren oder gar keine Depotgebühren

 

• Schnellere Reaktionsmöglichkeit auf Kursänderungen

 

• Geringere Gebühren für Kauf und Verkauf von Aktien

 

 

• Zugriff auf Aktien bekannter Unternehmen