Strategie für den Aktienverkauf


Das Depot ist in vielen neu und frisch angelegt worden. Die gewünschten Aktien wurden gekauft und auf einmal purzeln die Kurse förmlich ins bodenlose. Wann sollte verkauft werden – wenn denn überhaupt?

 

Strategie für den Aktienverkauf

Nichts macht Aktienanleger nervöser als eine rote Dezimalzahl mit einem Prozentzeichen dahinter. Denn dies bedeutet, dass der Kurswert des Portfolios sich im Vergleich zum Einkaufswert verschlechtert hat. Besonders nervöse Charaktere neigen zum fluchtartigen Verkauf ihrer Anlagen, damit sie das retten können, was noch übrig geblieben ist von ihrer Anlage.

 

 

Kühlere Naturen lassen sich davon aber selten beirren, denn sie bringen die nötige Geduld und Weitsicht mit sich. Manchmal lohnt es sich sogar, anstatt seine Aktien zu verkaufen, einfach neue dazu zu kaufen – der Kurs ist schließlich dann viel geringer als zuvor. Es gibt grob genommen drei Regeln, die sich aus unterschiedlichen Szenarien ergeben und für den Verkauf von Aktien wichtige Beachtung erhalten sollten:

Lerneinheit Unterpunkte
 Strategie und Handel

 

Signale und Trends, Anlegertypen, Anleihen & Fonds,

Rendite & Split, Strategie Verkauf

  

Bewertung von Aktien

 

Dividende, Analysten, Kennzahlen

 

Aktienmärkte

 

 Aktien USA, Aktien China

 

 

 

3 Grundlegende Regeln

1. Die Aktien halten, sollte es sich nur über eine schlechtere Phase handeln. Die Aktien selber verpuffen schließlich nicht und bleiben in ihrer Anzahl im Portfolio gleich. Kursverluste, auch höhere, gehören zum Geschäft dazu. Es besteht daher die Möglichkeit die Situation einfach auszusitzen. Dies sollte dann getätigt werden, wenn mit einem Aufschwung der Nachfrage gerechnet werden kann. Hierbei sollte von einem Verkauf abgesehen werden.

 

2. Nach wirtschaftlichen Veränderungen bzw. Umwälzungen eines Unternehmens, kann dieses in seiner Substanz vollkommen andere Züge und Strukturen angenommen haben, als dies vorher der Fall gewesen ist. Dadurch kann sich der neue Kurs einer Aktie auf einen deutlich niedrigeren Stand einpendeln, als der vorherige. Mit einem ruckartigen Anstieg bzw. einer Rückentwicklung zum alten Stand wird in diesem Fall nicht mehr gerechnet. Ein Verkauf kann in diesem Fall eine valide Option darstellen. 

 

3. Eine Insolvenz droht bzw. ist wahrscheinlich. Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft sind nicht selten und manchmal kann auch bei einem mittelständischen und größeren Unternehmen die Lichter sprichwörtlich ausgehen. In diesem Fall sollte die Anlage gerettet werden und die Aktien möglichst abgestoßen werden. Denn bei Konkurs hat die Aktie keinen Wert mehr und wird aus dem Handel genommen.

 

Entsprechend ist die gesamte Investition verschwunden. Ein Verkauf wird in diesem extremen Szenario empfohlen – allerdings sollte sichergestellt werden, dass es sich nicht um reine Panikmache der Medien handelt, welche dazu neigen Tatsachen künstlich ins Extreme zu verzerren. Wenn vermutet wird, dass es sich um reine Panikmache handelt und der Kurs abstürzt, könnte sich daraus die Möglichkeit entwickeln, ganz günstig an weitere Aktien des Unternehmens zu kommen.

 

 

Zusammenfassung und Auswertung der Regeln

Diese drei Regeln sind weder in Gold gepresst, noch haben sie eine beständige Allgemeingültigkeit. Sie dienen lediglich zur Veranschaulichung von gesetzten Rahmenbedingungen, die sich jeder Aktionär selber verleihen sollte. Viele Broker besitzen ihre eigenen Konzepte, die allgemein als Anlage-Strategie genannt werden. Von alltäglichen bis zu extremeren Szenarien und Situationen werden entsprechende Verhaltensregeln bereits im Vorfeld festgemacht. Eine Aktie sollte im Optimalfall nur mit Gewinn verkauft werden.

 

Unterhalb des eigenen Kurses zu verkaufen macht nur dann Sinn, wenn an eine Erholung nicht zu denken ist bzw. Totalverlust droht. Damit der Zustand eines Unternehmens abgeschätzt werden kann, sollte seine wirtschaftliche Situation Betrachtung finden. Alle Unternehmen die in Deutschland ihren Sitz haben, sind zum Beispiel dazu verpflichtet eine Bilanz jährlich heraus zu geben.

 

Dies gilt in vielen anderen Ländern ebenso, wenn die genauen Auflagen dazu sich auch unterscheiden können. Eine Bilanz kann künstlich frisiert worden sein, um eine bessere wirtschaftliche Situation vorzugaukeln, als es den Anschein hat. Aber in den meisten Fällen ist dies nicht der Fall. Auch gibt es nicht umsonst Wirtschafts- und Steuerprüfer des hiesigen Finanzamts und Verrechnungshofs.

 

Eine Bilanz zeigt an, wie hoch der Anteil von Eigen- und Fremdkapital liegen. Je höher das Eigenkapital, desto mehr finanziert sich das Unternehmen aus eigenen Gewinnen. In Falle einer Krise besteht entsprechend eine höhere Chance an guten Krediten heran zu kommen und schlechtere Zeiten zu überbrücken. Ein überaus hoher Anteil an Fremdkapital kann darauf schließen, dass sich das Unternehmen vielleicht bereits schon in schlechten Zeiten befindet und bei einer weiteren Zuspitzung einen gefährdeten Status erhält. Wirtschaftsreporte, Prognosen, Analysen und ähnliches gibt es zu Hauf im Internet.

 

Dabei sind nicht alle Ersteller professionell in der Wirtschaft tätig oder mit dem Thema vertraut genug, um valide Aussagen zu treffen. Auch finanzieren sich viele Medien dadurch, dass ihnen möglichst viel Aufmerksamkeit zu Teil wird. Dabei können schon weniger geschäftsentscheidende Problematiken und Vergehen zu großen Skandalen führen. Es ist theoretisch sogar möglich, dass ein gut laufendes Unternehmen erst aufgrund von Enthüllungen in den Medien einen derart schlechten Ruf erhält, dass der Gewinn einbricht und es stark an Substanz verliert bzw. gar in die Insolvenz gerät.

 

Deshalb sind viele Unternehmen äußerst in-transparent für Außenstehende geführt, alleine auch deswegen, weil die Konkurrenz natürlich ein hohes Interesse hat sich durchzusetzen. Da kommt es auch zu Fällen, in denen Artikel in Auftrag gegeben werden, um einen Mitbewerber negativ in den Fokus der Öffentlichkeit zu setzen. Für Anleger kann es daher zu chaotischen Verwerfungen kommen, wobei Geduld in vielen Fällen ausreichend ist. Un-besonnen sollte niemals gehandelt werden, das gebietet allein schon der gesunde Menschenverstand

Diverse Tipps sind für jeden Anleger wertvoll. Es ist nicht so, dass der Anleger im Internet oder in Zeitungen darauf stoßen wird, eine bestimmte Aktie von einem bestimmten Unternehmen zu kaufen. Beispielsweise wird beschrieben, wie viel Dividenden von deutschen Unternehmen ausgeschüttet werden.

 

Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die Dividenden nicht zwingend dem Aktionär zukommen, sondern auch gestrichen werden können. Aktientips sind für alle Anleger interessant und sollten durchdacht werden. Investoren, die Tipps suchen, sollten diese bei Finanzportalen einholen. Aktientipps, die für den Börsenhandel des Einsteigers wertvoll sind:

 

• unbekannte Branchen überprüfen und nur mit Vorsicht kaufen,

 

• vor dem Trading ist grundlegendes Know-how unbedingt notwendig,

 

• nicht voreilig kaufen und vor allem nicht das gesamte Kapital einsetzen,  um günstige Aktien zu kaufen. 

 


Wann ist der beste Zeitpunkt um eine Aktie zu verkaufen
Auf das Timing kommt es an

Generelle Tipps

 

Für Börsen Neulinge sind einige wichtige Tipps herausgefiltert:

 

• Das immer vorhandene Risiko streuen, also nicht das gesamte Kapital auf eine Unternehmensaktie setzen. Der Tipp, nicht alles auf Autohersteller zu setzen, sondern eher auf Nahrungsmittelhersteller oder Goldminen ist logisch nachvollziehbar.

 

• Vorher muss der maximale Betrag festgesetzt werden, der unter Umständen verloren gehen kann, ohne gleich die gesamte Existenz zu gefährden. 

 

• Vorerst sollte man mit dem Trend gehen, allerdings ist gute Beobachtung angesagt.

 

• Nur Geschäfte abschließen, deren Funktionsweise hundertprozentig klar ist, bei Unwissenheit können große Verluste entstehen.

 

• Die Analysen sollten zwar nicht ein Gebot sein, aber eine kleine Hilfe stellen sie schon dar.

 

• Psychologische Fallen umgehen. Nicht immer auf Empfehlungen achten, sondern Investments bei niedrigen Kursen und sogar negativer Stimmung könnten unter Umständen langfristig Gewinne bringen. 

 

• Die Nutzung eines Musterdepots ist auf jeden Fall sinnvoll.

 

• Keine Risiken eingehen.